Der Klassiker, Betty (rechts) findet ein Stöckchen und Emma möchte es auch gerne haben. Betty ist ein sehr sozialer, wesensfester Hund. Emma dagegen leicht zu verunsichern. Ihre Motivation das begehrte Objekt zu bekommen ist hoch. Die beiden Hündinnen kennen sich schon länger und haben eine gute Vertrauensbasis.

Noch ist es recht harmlos, es wird ein wenig geknurrt und gezerrt.

Betty´s Auge wird schmäler, die Situation angespannter und es besteht Diskussionsbedarf.

Stehend fixieren sich die beiden nun, die Nasen werden gekräuselt. Aus dieser Lage könnte eine ernstzunehmende Auseinandersetzung werden, der Konflikt lässt sich hier mit einem Suchspiel nach Futter recht einfach beenden.
Zur Sicherheit nehm ich den Hunden genau diesen Stock weg um ein weiteres Zanken zu vermeiden.
Zerrspiele unter Hunden gehören zum normalen Verhaltensrepertoire und entsprechen ihrem Urinstinkt. Kräftig zerren zu können ist eine wichtige Fähigkeit, wenn es darum geht die Beute aufzuteilen. Man kann ihnen das erlauben, solange man die Kontrolle darüber behält. Ich kann einige Hunde dabei beobachten, wie sie sich lange Zeit damit beschäftigen ohne in Streit zu geraten. Gemeinsame Beute ist für die meisten Hunde spannender, alleine spielen verliert schnell den Reiz. Dabei lässt der überlegene Hund seinen Spielpartner auch öfter gewinnen um das Spiel aufrecht zu halten.
Zerrspiele zwischen Mensch und Hund sehe ich nicht als absolut verboten, wie es viele Erziehungsberater so hinstellen. Gemeinsam Spielen fördert die Bindung zwischen Mensch und Hund, spielerisch lernt der Hund dabei das Abbruchsignal, lernt sich zu kontrollieren und erkennt Führung. Ein Zerrspiel verleiht unsicheren Hunden mehr Selbstbewusstsein, dabei darf dieser auch öfter gewinnen. Rüpelhaften Raubauken kann man dabei lernen dass der Spaß schnell beendet wird, wenn sie zu grob werden.